Der Autor des Buches „München 72“ Markus Brauckmann, geboren 1968, arbeitete nach Studien in den USA als Politologe bei mehreren Fernsehanstalten. Seine TV-Dokumentationen, er ist auch als Regisseur tätig, wurden im In- und Ausland mehrfach mit Preisen belohnt. Zuletzt erhielt er einen Preis für einen Film über Nicki Lauda.
Ein weiterer Mitwirkender an diesem Buch ist Gregor Schöllgen. Schöllgen, geboren 1952, war Professor an der Universität von Erlangen. Er lehrte auch in New York, Oxford und London. Er schreibt Sachbücher, Biografien sowie Beiträge für Presse, Hörfunk und Fernsehen.
50 Jahre nach den olympischen Spielen erschien die Dokumentation „München72“ in der Deutschen Verlags Anstalt. Schon die Qualität des Buches, der passende Umschlag und das praktische Lesezeichen sind den Kaufpreis wert. Der Inhalt, der akribisch über die zu Anfang heiteren Spiele und die begeisterten Zuschauer, sowie auch über die motivierten Akteure berichtet, ist ein lebendiges Werk dieser so weltoffen geplanten Olympiade.
Natürlich kommen auch die Berichte über die schrecklichen Tage des Attentats ausführlich vor, die die Welt erschüttert haben. Die Recherchen der Autoren Brauckmann und Schöllgen sind so umfangreich und präzise, dass man viel neues über die Sportler, die Organisatoren und die Politiker erfährt. Besonders informativ fand ich die erwähnte Verknüpfung von Sport, Politik und Werbung. Was heute gang und gebe ist, war früher noch dezent verbreitet. Anders die heutigen „Olympischen Spiele“, die leider einerseits Milliarden schwere Werbeveranstaltungen sind und andererseits politische Präsentationen darstellen. Die Sportler und ihre Leistungen sind nur noch zweitrangig.
Wenn es nicht zu dem grausamen Attentat auf die israelische Mannschaft gekommen wäre, wären es wirklich die schönsten, friedlichsten und weltoffensten Spiele gewesen, was auch im Buch zum Ausdruck kommt.
Es lohnt sich in jedem Fall dieses informative, unterhaltsame und objektive Buch über die Olympischen Spiele 1972 zu lesen.