Rezensionen
Käsebier erobert den Kurfürstendamm
18.01.2018

  • Kaesebier erobert den Kurfuerstendamm

Über die Autorin

Gabriele Tergit 1894 – 1982 (Pseudonym für Elise Reifenberg geb. Hirschmann).

Als Journalistin schrieb sie für die damals bekannten Tageszeitungen in Berlin Gerichtsreportagen. Bekannt wurde sie als Schriftstellerin durch ihren Roman „Käsebier“ .Ihr zweiter Roman (Effingers) erschien erst 1951. Im November 1933 emigrierte sie über Prag nach Palästina. 1938 zog sie mit ihrem Mann nach London. 1977 wurden ihre Romane neu aufgelegt. In London wählte sie 1957 das P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland zum Sekretär. Dieses Amt hatte sie bis 1981 inne.

Quelle: Klappentext, btb Verlag (Verlagsgruppe Random House GmbH)


Inhalt

Ein Klassiker - wiederentdeckt und aktuell wie nie

Berlin im Winter 1929: Ein Zeitungsreporter entdeckt in einem billigen Varieté den Volkssänger Käsebier. Um Eindruck in seiner Redaktion zu machen, schreibt er ihn zum Megastar hoch. Plötzlich pilgert auch die bessere Gesellschaft zu den Vorstellungen mit Hits wie „Mensch, ist Liebe schön“, die Ufa will einen Film drehen, Spekulanten hängen sich an den schnellen Ruhm. Doch wie lange kann der Rausch anhalten?

Quelle: Klappentext, btb Verlag (Verlagsgruppe Random House GmbH)


Fazit

Dieses Buch ist für mich ein zeitgenössischer Einblick in die 30-er Jahre zum Ende der Weimarer Republik. In Bezug zur heutigen Zeit sehe ich Parallelen zu den angeschnittenen Themen. Gut beschrieben die Macht der Presse, Leute aufzubauen und auch fallen zu lassen, wenn es „in den Kram passt“. Werbung wird hier eindeutig zum Steigern des Profites missbraucht. Der Schauspieler „Käsebier“ , der kaum in den Handlungen vorkommt, wird erst Held, dann zum Opfer, das später wieder in der Bedeutungslosigkeit versinkt.

Der Schauspieler Käsebier ist meiner Meinung nach mehr nicht genug in den Vordergrund gebracht worden, denn er verkörpert völlig ahnungslos die Menschen, die zum Spielball der Mächtigen werden. Gut dargestellt sind die Akteure und Drahtzieher, die dann später selbst zu Opfern der Wirtschaftskrise werden.

Wer sich für Zusammenhänge von Wirtschaft, Profit und deren Folgen interessiert, sollte diesen Roman von 1931 unbedingt lesen. Er ist heute noch aktuell.

Ich fand den Roman, bis auf einige Stellen die sehr flach waren, hochinteressant. Meine Empfehlung ist das Buch zu kaufen, denn es verbindet Unterhaltung mit Zeitgeschichte und regt zum Nachdenken an.


Fakten zum Buch

Titel:

Verlag:
btb Verlag (Verlagsgruppe Random House GmbH)

Autor/in:
Gabriele Tergit
Preis:
11,00 €

Umfang:
374 Seiten, Taschenbuch

Auflage:
4. Auflage (09.10.2017)



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Hinweis:
Vielen Dank an den Verlag, der mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.



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