Die Autorin des Buches „Das Gemälde“ Geraldine Brooks wurde 1955 in Sydney geboren. Sie war 11 Jahre lang Auslandskorrespondentin der Zeitschrift „Wallstreet Journal“. Bedingt durch diesen Job bereiste sie 11 Jahre lang diverse Länder. Für ihren Debütroman „Auf freiem Feld“ erhielt sie 2006 den Pulitzer-Preis. Zum internationalen Bestseller avancierte ihr Roman „Das Pesttuch“. Es wurde in 25 Sprachen übersetzt. Insgesamt sind alle ihre Bücher Bestseller in der New-York-Times. Sie lebt auf der Insel „Martha´s Vineyard“, Massachusetts.
Ca. 1850 hilft der versklavte Pferdepfleger „Jarret“ bei der Geburt des braunen Fohlens „Lexington. Das Fohlen stammt von dem berühmten Rennpferd Alice Carneal ab, was die Hoffnung beflügelte, dass das Fohlen als Rennpferd genauso erfolgreich, wie die Mutter, werden wird. Das prachtvolle Fohlen wird von einem durchreisenden Maler mehrmals porträtiert. Jarret, der als Tierpfleger für das Pferd abgestellt wird, geht mit dem Pferd eine innige Freundschaft ein. Nach und nach wird das heranwachsende Fohlen zum Rennpferd ausgebildet und schafft es in kürzester Zeit auf Grund seiner Erfolge berühmter als seine Mutter zu werden. Die Erfolgsserie hält aber nicht lange an. Der aufkommende Bürgerkrieg in Nordamerika und eine Erblindung führen dazu, dass „Lexington“ nur noch als Zuchthengst genommen werden kann.
1954 wird in New York von der Galeristin Martha Jackson ein Pferde-Gemälde dieses Malers wiederentdeckt.
2019 finden der nigerianische Kunsthistoriker Theo und die australische Wissenschaftlerin Jess, auf Grund gemeinsamer Interessen, heraus, dass sie die Knochen des berühmten Rennpferdes „Lexington“ untersuchen. Theo vertieft diese Arbeiten und möchte damit für seine Doktorarbeit Material über dieses Pferd und den unbekannten Trainer sammeln. Ein verschmutztes Pferdegemälde, das er im Sperrmüll findet, hilft ihm Informationen über das Pferd zusammenzutragen, denn dieses Bild gleicht dem Pferdeskelett, das sie untersuchen. Jedoch werden seine Bemühungen durch einen tragischen Zwischenfall abgebrochen.
Die Autorin Geraldine Brooks hat mit dem Buch „Das Gemälde“ einen Roman geschrieben, der größtenteils auf einer wahren Geschichte beruht.
Es ist ein Roman über Tierliebe, Kunst und Wissenschaft, verknüpft mit dem Rassismus, der zum amerikanischen Bürgerkrieg führte. Auch heute noch ist dieser Rassismus Ursache zu gewalttätigen Vorkommnissen, die unschuldige Opfer fordern, wie auch in diesem Roman.
Sehr gut recherchiert verknüpft dieses Buch das Leben eines schwarzen Kindes, das als Sklave gehalten wurde, mit der amerikanischen Geschichte des 19. Jahrhunderts, bis zur Gegenwart. Dieser, in 3 Ebenen geschriebene Roman, zeigt wie abhängig die Sklaven von ihren Besitzern waren und nur bei menschlichen „Eigentümern“, beruflich und bildungsmäßig weiterkamen.
Die Kunst, in Form von Pferdemalern, war ebenfalls ein Leitfaden, der die Liebe zu den Pferden zum Ausdruck brachte und gleichzeitig der Neuzeit den Menschen Hinweise gab, wie schon damals das Zusammenleben von Menschen und Tieren funktionierte.
Die Geschichte, die mit vielen Ereignissen gespickt war, gefiel sie mir sehr gut. Sie war emotional, glaubwürdig, detailliert und auch nicht langatmig geschrieben.
Es ist auch ein Buch, das dem Leser die amerikanische Geschichte näherbringt.
In jedem Fall kann ich dieses, mit historischen Fakten verknüpfte, spannende Buch jedem weiterempfehlen.