Unter dem Pseudonym Nora Benrath schrieb die deutsche Autorin bereits ihr zweites Buch. Nora Benrath, 1978 in Warendorf geboren, arbeitete als Redakteurin in Münster und München. Sie gehörte mehrere Jahre zum Rechercheteam der Zeitschrift „Stern“. Dort war sie in Untersuchungen zu Kriminalfällen wie zum Beispiel der Mafia, eingebunden. Mit ihrer Familie lebt sie seit einigen Jahren in Italien.
Auf einem kleinen, schönen Kinderspielplatz fühlt sich die 4-jährige Nele sehr wohl. Sie ist dort mit ihrer Mutter, die die Kleine beaufsichtigt. Während die kleine Nele fröhlich mit anderen Kindern spielt, unterhält sich die Mutter mit einer anderen Mutter, deren Kind ebenfalls auf dem dörflichen Spielplatz herumtobt. Da die Mutter durch die Gespräche mit der anderen Frau abgelenkt ist, bemerkt sie nicht, dass ihre Tochter Nele von einem unbekannten Mädchen vom Spielplatz weggelockt wird.
Nur wenige Minuten später bemerkt sie, dass ihre Tochter nicht mehr auf dem Spielplatz ist. Nach erfolglosem Absuchen der Umgebung sieht sie wie sich ein fremdes Auto aus dem Dorf entfernt, in das ihre Tochter gezogen wurde.
Alle Bemühungen der Polizei, Nele schnell zu finden, bleiben erfolglos.
Erst eine Recherche des Polizisten Ben im Darknet führen zu den Tätern. Auch die Mutter des Kindes wurde zu dem Versteck der Entführer, mit dem Versprechen ihre Tochter wiederzusehen, gelockt. Dort kommt es zu gefährlichen Momenten, wo der Polizist und die Mutter um ihr Leben kämpfen, um Nele vielleicht noch lebend aus den Händen der Entführer zu retten.
Der Roman „Wehrlos“ von Nora Benrath ist ein Thriller, der von Anfang bis Ende fesselnd ist. Die Autorin hat hier die „gute, alte Zeit“ mit fröhlichen Kindern auf einem Spielplatz, mit der neuen, aktuellen „Internet-Zeit“ verknüpft.
Verbrecher, die durch die unbedarfte Präsentation von geltungssüchtigen Eltern, ihrer Kleinkinder im Internet, kleine Mädchen oder Jungen aussuchen und entführen, um sie dann illegal an andere Interessenten, für viel Geld, weiterzuverkaufen. Dieses Buch, was lobenswert ist, das ja einerseits zur Unterhaltung dient, soll gleichzeitig, wie im Nachwort von der Autorin erwähnt, als Mahnung und Warnung dienen, keine Privatsphäre in die sozialen Medien zu stellen. Die Protagonisten dieses Romans wurden von Nora Benrath so realistisch dargestellt, dass man diesen Roman wie ein Tatsachenbericht liest.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, wenn auch viele Szenen sehr beklemmend waren, was jedoch an dem Thema der Kinderkriminalität liegt. Es ist ein spannender und emotionsgeladener Roman, den ich jedem Leser uneingeschränkt empfehlen kann.